Zecken entfernen – Darum ist es so wichtig!

Besonders in den warmen Monaten verbringen viele Menschen vermehrt Zeit in der Natur, welche die Hochsaison für Zecken darstellt. Die Spinnentiere leben dabei als blutsaugende Parasiten vom Blut ihres Wirtes und befallen in dieser Zeit vor allem Tiere, aber auch Menschen. Bei einem Stich verankern sich die Spinnentiere mit ihren kleinen Widerhaken an ihrem Stechrüssel in der Haut. Gleichzeitig sondern sie eine Art Zement ab, mit dem sie an der Haut verkleben.

Sobald man eine saugende Zecke in der Haut entdeckt, sollte man reagieren. Denn der Stich dieser achtbeinigen Spinnentiere juckt nicht nur, sondern kann auch gefährlich werden. Denn je länger die Zecke an deinem Blut saugt, desto wahrscheinlicher kann sie Krankheitserreger übertragen.

Statt zum Arzt zu gehen, kannst du eine Zecke auch Zuhause richtig entfernen. Dafür gibt es verschiedene Werkzeuge, aber auch mit den Fingern ist dies möglich. Warum die Entfernung so wichtig ist und wie du eine Zecke entfernen kannst, zeigen wir dir in diesem Beitrag.

 

Warum Zecken entfernen so wichtig ist!

Je länger eine Zecke an dir saugt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie gefährliche Krankheitserreger überträgt. Beispielsweise dauert eine Infektion mit den Borreliose-Bakterien rund 12-24 Stunden, hingegen die Übertragung von FSME-Viren direkt nach dem Biss beginnt, da sich der Virus in den Speicheldrüsen der Zecke befindet. Diese beiden Krankheiten übertragen Zecken am häufigsten in Europa,1Das bestätigt dieser Beitrag. obwohl nicht jeder Stich ansteckend ist. Gleichzeitig kann sich jedoch der Zeckenstich auch entzünden, sodass in jedem Fall eine schnellstmögliche Entfernung durchgeführt werden sollte.

 

Anleitung- Zecken entfernen

Menschen, die sich viel im Freien bewegen, sollten immer ein Werkzeug zur Zeckenentfernung mit sich führen. Eine Zeckenkarte, ein Zeckenlasso, eine spitze Pinzette oder lediglich deine Finger können dir dabei als Hilfsmittel dienen.

Aber egal für welches Werkzeug du dich entscheidest, bei jeder Entfernung gilt: Eine Zecke sollte immer langsam, kontrolliert und direkt an der Haut herausgezogen werden. Denn ein schneller Ruck beim Herausziehen kann dazu führen, dass noch ein Teil des Stechapparates in der Haut bleibt. Dieser Fremdkörper stellt zwar keine erhöhte Gefahr dar, da er meist von den Zellen abgestoßen wird, dennoch ist selbstverständlich eine vollständige Entfernung ratsam, um auch Nachbesserungen vorzubeugen.

 

Zecken entfernen mit einer Zeckenkarte

Eine Zeckenkarte ist eine flache Plastikkarte mit einer v-förmigen Einkerbung, bei der die Zecke über eine Schiebebewegung entfernt wird. Diese Karte ist für unterwegs sehr praktisch und kann in der Apotheke oder in der Drogerie erworben werden. So wird es gemacht:

  1. Zuerst schiebst du die Karte flach auf deiner Haut seitlich an die Zecke heran, sodass sich die Zecke schließlich zwischen der v-förmigen Auslassung befindet.
  2. Ohne Bewegungsunterbrechung fährst du mit der Karte nun leicht unter die Zecke, erfasst dabei mit dem Schlitz direkt den Kopf und hebst sie dann direkt nach oben (senkrecht zur Haut).

 

Zecken entfernen mit einem Zeckenlasso

Ein Zeckenlasso besitzt eine Schlaufe, mit der die Zecke hautnah durch die Verringerung des Schlaufendurchmessers herausgezogen werden kann. So geht’s:

  1. Zuerst führst du das Lasso von oben über die Zecke, sodass dieses nun auf deiner Haut liegt und die Zecke umschließt.
  2. Während du nun das Lasso festziehst, richtest du den Griff senkrecht zur Haut auf und drückst minimal deine Haut herunter, sodass die Schlinge unter die Zecke gelangt.
  3. Zum Schluss führst du den Griff senkrecht nach oben, sodass du die Zecke herausziehst.

 

Zecken entfernen mit einer spitzen Pinzette

Auch kannst du eine herkömmliche Pinzette zum Entfernen deiner Zecke verwenden. Diese sollte jedoch spitz zulaufen, sodass du präzise arbeiten kannst. Mache dafür folgende Schritte:

  1. Zuerst setzt du die Pinzette hautnah seitlich an die Zecke heran, sodass das eine Ende der Pinzette am Kopf und das andere am Hinterleib ist.
  2. Nun schließt du die Pinzette. Dabei solltest du leicht unter die Zecke greifen, sodass du ihren Hinterleib nicht zerquetscht.
  3. Danach ziehst du die Pinzette senkrecht zur Haut nach oben.

 

Zecken entfernen mit einem Finger

Statt mit einem Werkzeug kannst du Zecken auch mit den Fingern entfernen. Verwende dafür am besten deinen Daumen und den Zeigefinger. So wird dies gemacht:

  1. Zuerst führst du deine Finger jeweils von beiden Seiten hautnah an die Zecke heran.
  2. Jetzt gehst du noch näher heran, greifst leicht mit dem Nagel unter ihren Körper von beiden Seiten und ziehst sie senkrecht heraus. Nach Bedarf kannst du dabei auch lockernde Bewegungen (vorsichtig nach rechts oder links) machen. Achte darauf, dass der Hinterleib nicht zerdrückt wird!

 

Nach der Entfernung: Die Desinfektion und Entsorgung

Nach dem Entfernen der Zecke solltest du die Stichstelle desinfizieren. Dafür beispielsweise jodhaltige Salbe oder Alkohol verwenden. Auch ist es ratsam, nach einem Zeckenbefund den ganzen Körper nach weiteren Zecken abzusuchen und ggf. die Anleitung zu wiederholen.

Auch musst du die herausgezogene Zecke direkt sicher entsorgen. Auf keinen Fall solltest du sie in der Toilette herunterspülen, denn eine Zecke kann ca. 30 Tage unter Wasser überleben und wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit daher überleben. Zerdrücken ist auch keine gute Idee, denn wenn die Zecke in ihr Eier trägt, werden diese überleben und sich bei dir ausbreiten. Mache sie daher komplett unschädlich. Dies kannst du zum Beispiel machen, indem du sie in hochprozentigen Alkohol oder Desinfektionsmittel legst. Als Alternative kannst du die Zecke in einem feuersicheren Gefäß unschädlich machen.2Die Informationen zur Entsorgung bekommst du auch hier. Es mag zwar grausam klingen, aber nur so kannst du dich schützen!

 

Mit einer dieser Anleitungen kannst du eine Zecke bestmöglich und einfach entfernen. Falls du die Zecke beim ersten Versuch nicht erfolgreich entfernen kannst, versuche es erneut und verzweifle nicht. Und vergiss nicht, falls die Rötungen an der Einstichstelle nicht zurückgehen und sich ausbreiten, die Stelle anschwillt, schmerzt oder pocht, gehe bitte sofort zum Arzt.

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