In Deutschland sind Warzen die häufigste Hauterkrankung. Schätzungsweise sind rund 33 Prozent aller Kinder von Warzen betroffen. Bei Erwachsenen hingegen leiden nur rund ein Zehntel unter Warzen. Dennoch sollte man direkt handeln, sobald man eine Warze entdeckt hat, denn nur rund 40 % aller Warzen verschwinden nach ca. 2 Jahren von selbst.
Aus diesem Grund sollte jeder wissen, wie Warzen entstehen und wie du sie entfernen kannst. Auch wenn du gerade keine Warze hast, liegt das Risiko bei ca. 80% sich im Laufe des Lebens mit dem Virus zu infizieren. Daher wird dieses Wissen in jedem Fall von Nutzen für dich sein!
Warzen- Wie sie entstehen
Die Ursache für eine Warze ist eine Virusinfektion mit dem humanen Papillom-Virus (HPV). Eine Infektion erfolgt dabei durch direkten Kontakt von Haut zu Haut oder aber durch indirekten Kontakt über verschiedene Oberflächen. Durch die virusbefallenen Hautzellen bilden sich an diesen Stellen verstärkte Hornbildungen und auch Hautgeschwülste.
Am häufigsten steckt man sich zum Beispiel in der Sauna oder im Schwimmbad an, da hier der Virus einfach mit den ungeschützten nackten Füßen, Händen und weiteren Körperteilen in Verbindung kommt. Aber auch ein Handschlag reicht, um sich anzustecken.
Die Symptome einer Warze sind dabei unterschiedlich. Meistens zeigen sie sich als raue Hautwucherungen, die rötliche, weißstichige oder grau-bräunliche Farben annehmen und sich damit von der restlichen Haut abgrenzen. Dabei treten Warzen am häufigsten an Händen und Füßen auf, können aber auch unter dem Nagel oder in Form einer Dornwarze an der Fußsohle zum Vorschein kommen.
Warzen- so kannst du sie entfernen lassen!
Egal wie und in welcher Form eine Warze entstanden ist, du solltest sie entfernen. Heutzutage gibt es etwa 40 verschiedene Behandlungsmethoden, aber wir werden dir hier die vielversprechendsten Methoden vorstellen.
1. Virusschädigende Tinkturen oder Pflaster
Spezielle Tinkturen gegen Warzen bestehen meistens aus Milchsäure oder Acetylsalicylsäure, die die Hornhaut der Warze aufweichen und du sie dann abtragen kannst. Dafür eignet sich am besten ein Hornhauthobel. Auch unterdrücken Warzen-Tinkturen die Vermehrung von weiteren HP-Viren.
Vor dem Auftragen solcher Tinkturen empfiehlt es sich, die betroffene Hautstelle zu waschen, abzutrocknen und gesunde Haut mit zum Beispiel Vaseline zu schützen. Anschließend wird die Tinktur vorsichtig auf die Warze aufgetragen und vor der nächsten Anwendung der entstandene Film auf der Warze abgezogen.
Die Behandlungsdauer hängt von der Beschaffenheit und Größe deiner Warze ab, zieht sich aber meist mehrere Wochen lang. Alternativ kannst du auch Hühneraugenpflaster auf deine Warze kleben, wenn diese ähnliche Inhaltsstoffe zu den Warzen-Tinkturen aufweisen. Diese werden über mehrere Tage getragen und dann wiederholt.
2. Chirurgische Behandlung
Dein Arzt kann die Warze auf zwei Arten entfernen: entweder durch das Abbrennen der Viren oder mit der Hilfe eines Skalpells. Beim Abbrennen kommen meistens spezielle Laserstrahlen oder elektrisch erhitzte Schlingen zum Einsatz, die das Warzengewebe abtötet.
Bei der Variante mit dem Skalpell wird zuerst das Gewebe aufgeweicht und anschließend mit dem Skalpell ausgeschabt, sodass die betroffenen Hautzellen herausgeschnitten werden. Beides wird vom Hautarzt unter Betäubung durchgeführt.
3. Vereisen mit Stickstoff
Ärzte greifen meist zu dieser Therapieform, wenn andere Warzenmittel versagt haben. Dabei kannst du die sogenannte Kyrotherapie auch zuhause durchführen und dir hierfür ein Vereisungsmittel in der Apotheke kaufen.
Dafür reinigst du zuerst die betroffene Hautpartie und trägst anschließend das Kältemittel ausschließlich(!) auf das ungesunde Gewebe auf. Hierbei wird den betroffenen Stellen gezielt Erfrierungen zweiten Grades zugefügt, damit die virusbefallenen Hautzellen abgetötet werden. Die Gefahr einer Neuinfektion ist damit sehr gering.
Dies fügt den Betroffenen Schmerzen zu, die jedoch noch erträglich sind. Schon nach wenigen Minuten verfärbt sich die Warze, bis sie komplett weiß wird. Danach bildet sich eine Blase, welche aber nach weinigen Tagen zurückgeht und sich dann neue Hautzellen bilden.
Bei Bedarf kannst du dies beim Arzt auch mit einer örtlichen Betäubung durchführen. Wenn die einmalige Behandlung die Warze nicht entfernt hat, kannst du die Kältetherapie nach 2-3 Wochen wiederholen.
4. Homöopathische Therapien
Den Heilungsprozess und Abtransport der Virusbakterien kannst du mit verschiedenen Pflanzen- und Naturstoffen positiv verändern, denn homöopathische Mittel fördern die Regeneration der Haut und unterstützen damit die Abheilung von Hautkrankheiten. Dazu eignet sich zum Beispiel Thuja (Lebensbaum), welches oftmals als Tinktur oder Salbe ca. 1-2 Mal täglich auf die Warze aufgetragen wird.
Grauspießglanz (Antimonium crudum) ist ein weiteres Mittel, welches gegen Hautausschläge und weitere Hautkrankheiten eingesetzt wird. Dieses wird zur Bekämpfung von Warzen in verdünnter Form (sogenanntes C7 oder C9) ca. 1-3 Mal täglich aufgetragen und hilft besonders bei verhärteten, verdickten und verhornten Warzen.
Schüßler Salze helfen ebenfalls gegen Warzen. Dazu solltest du aber mit deinem Hautarzt sprechen, denn diese werden meist in Kombination aus Tabletten zur innerlichen Bekämpfung des Virus und Salben und Cremes zur äußerlichen Anwendung genutzt.
5. Abkleben
Kinderärzte aus Frankreich und Amerika haben herausgefunden, dass Warzen mit Verbands-Klebeband oder sogar mit normalen Tesafilm entfernt werden können. Dabei klebst du die betroffene Haut luftdicht ab, wodurch infizierte Hautzellen abgetötet werden und vom Körper abtransportiert.
Dieser Verband sollte 6 Tage kleben bleiben und falls er sich zum Beipsiel nach dem Duschen löst, einfach erneuert werden. Nach den sechs Tagen musst du die Warze in warmen Wasser einweichen und dann die obere Hornschicht der Warze mit einem Bimsstein entfernen. Am nächsten Tag erneut mit Klebeband die Haut luftdicht abschließend.
Wenn du die Prozedur immer wieder wiederholst, verschwindet deine Warze im Schnitt nach vier Wochen. Dabei kannst du die Behandlungszeit bis zu zwei Monate durchführen.
Als Vergleich: Die Heilungschance mit Klebeband liegt bei 85 Prozent, hingegen die Vereisung nur in 60 % hilft.
6. Nutze weitere Hausmittel als Unterstützung
Hausmittel stärken weiterhin den Abtransport der Virusinfektion. Hier empfehlen sich folgende Mittel:
- Knoblauch: Dank seines Wirkstoffes Allicin wirkt Knoblauch in Form von natürlichen Knoblauch oder als Öl entzündungshemmend.
- Schöllkraut: Seit Jahrhunderten ist das Kraut als Warzenkraut bekannt und wirkt antiviral und antiseptisch, wenn es auf die Warze aufgetragen wird.
- Lavendelöl, Teebaumöl oder Rizinus-Öl: Lavendelöl ist ein ätherisches Öl, welches ebenfalls antiseptisch wirkt und gegen den Virus ankämpft. Teebaumöl hingegen desinfiziert die Stelle und unterstützt damit den Heilungsprozess. Das Rizinusöl beinhaltet sogenanntes Ricinolsäure, die dafür sorgt, dass die Warze verschwindet.
- Ringelblumensalbe: Da Ringelblumensalbe Schwellungen lindert, entzündungshemmend und antibakteriell wirkt, wird es auch gegen Warzen eingesetzt.
- Zahnpasta, Backpulver oder Zitronensaft: Alle drei Hausmittel trocknen die Warze aus, wobei Zitronensaft die stärkste Wirkung hat.