Nicht ganz ein Drittel der Weltbevölkerung ist übergewichtig.1Das bestätigt dieser Beitrag. Dass Übergewicht ungesund ist, weiß jeder. Dabei kommt es aber nicht nur darauf an, wie viele Kilos zu viel auf der Waage sind, sondern auch die Fettverteilung spielt eine enorme Rolle. Denn besonders das Bauchfett ist sehr gefährlich und erhöht das Risiko für viele Erkrankungen.
Aber nur weil ein Mensch übergewichtig ist, muss dieser kein gefährliches Bauchfett besitzen. Denn in Ausnahmefällen ist es auch möglich, dass übergewichtige Menschen zu geringem (gefährlichen) Bauchfett neigen, wenn sie sportlich sind und Muskeln besitzen.
Ob du dieses gefährliche Bauchfett besitzt, kannst du ganz einfach nachmessen und im Verhältnis zu deiner Körpergröße setzen. Wie das genau geht und warum das Bauchfett so gefährlich ist, erklären wir dir in diesem Beitrag.
Das ist das gefährliche Bauchfett
Gefährlich ist nicht dein dicker Bauch, sondern das Fett, welches die inneren Organe umgibt. Dieses Fett wird viszerales Fett genannt und sammelt sich in deiner Bauchhöhle. Dort umgibt es beispielsweise deinen Darm, Magen und die Leber.2Diese Erklärung findest du auch in diesem Beitrag.
Eine genaue Angabe dieses innerlichen, gefährlichen Bauchfetts lässt sich jedoch schwer messen. Eine breite Taille oder ein vorstehender Bauch ist jedoch ein Indiz dafür und sollte weiter untersucht werden. Denn vor allem die viszeralen Fettzellen speichern nicht nur überschüssige Energie, sondern produzieren vermehrt entzündliche Hormone und Substanzen, die negative Einflüsse auf deinen gesamten Körper haben und deshalb gesundheitsschädigend sind!
Aus diesen Gründen ist Bauchfett gefährlich
Falls du dieses genannte Bauchfett hast, ist es aus den nachfolgenden Gründen gefährlich:
- Fördert langanhaltende Entzündungen im Körper, da zum Beispiel die Hormone IL-6 oder PAI-1 vermehrt gebildet werden. Chronische Erkrankungen sind dementsprechend auch wahrscheinlich.
- Steigert das Krebsrisiko
- Erhöht das Risiko von Arteriosklerose, Bluthochdruck und dadurch auch von einem Herzinfarkt und Schlaganfall
- Löst Diabetes-Erkrankungen aus, da diese mit einem hohen Taillenumfang wahrscheinlicher werden. 84 Prozent aller Diabetes-kranken Männer haben einen Taillenumfang von mehr als 94 Zentimetern.3Das zeigt dieser Beitrag.
- Erhöht deine Triglyceridwerte im Blut, die neben Diabetes auch auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweisen. Dieser erhöhte Wert steht damit auch in Verbindung mit Arteriosklerose und Herzinfarkt
- Erhöht damit auch das Risiko von Thrombose
- Macht auch eine Erkrankung an Alzheimer wahrscheinlicher, wenn du besonders in den „mittleren Lebensjahren“ viel Bauchfett besitzt
Dementsprechend musst du dein gefährliches Bauchfett reduzieren, um die aufgelisteten Gefahren zu mindern!
Besitze ich dieses gefährliche Bauchfett?
Wie bereits gesagt, ist ein breiter Taillenumfang und ein herausstehender Bauch ein Hinweis für die gefährlichen Fetttypen um die inneren Organe. Auch ein erhöhter BMI-Wert deutet auf erhöhten Bauchfett hin, kann aber nicht als Maß für dein gefährliches Bauchfett genutzt werden. Denn durch die Berechnung deines BMI kannst du nur dein Körpergewicht einschätzen und nicht herausfinden, ob sich das Übergewicht eher am Bauch, am Po, an den Beinen oder Hüften befindet.4Das zeigt dieser Beitrag.
Viel aussagekräftiger ist es daher, das Verhältnis deines Bauchumfangs zu deiner Körpergröße zu bestimmen. Auf diese Weise kannst du herausfinden, ob du wirklich übergewichtig bist und ob du gesundheitliche Risiken aufgrund des gefährlichen Bauchfetts zu befürchten hast. Dieses Verhältnis kann über die Berechnung des Waist-to-Height-Ratio (WHtR) bestimmt werden.
So misst du deinen Bauchumfang nach dem WHtR
Die Messung wird morgens auf nüchternen Magen durchgeführt und erfolgt folgendermaßen:
Im Stehen legst du dir morgens ein Maßband um deinen nackten Bauch. Dabei setzt du das Maßband knapp oberhalb deines Bauchnabels an und legst es einmal gerade um deinen Bauch herum. Nun entspannst du deine Bauchmuskeln und atmest aus. Diesen Umfang notierst du dir. Als nächstes teilst du diesen gemessenen Wert (angegeben in Zentimetern) durch deine Körpergröße in Zentimetern. Das Ergebnis ist dann der WHtR und spiegelt dementsprechend die folgende Formel wider: WHtR = Bauchumfang in cm / Körpergröße in cm.
Interpretation des WHtR
Dieser Wert muss je nach Alter interpretiert werden, da sich die Statur des Menschens auf natürliche Weise im Alter leicht verschiebt.5Das zeigt dieser Beitrag.
Bei Jugendlichen bis 15 Jahre liegt das Normalgewicht beispielsweise beim WHtR bei 0,34-0,45. Darunter (>0,34) ist es ein Zeichen von Untergewicht und darüber von Übergewicht (0,46-0,51). Ab einem Wert von 0,52 spricht man von Fettleibigkeit, ab 0,63 von schwerer Fettleibigkeit.
Bei Erwachsenen bis 40 Jahren gilt ein Wert zwischen 0,40 und 0,50 als Normalgewicht. Darunter (>0,40) ist man untergewichtig und von 0,51-0,56 übergewichtig. Die Fettleibigkeit beginnt ab 0,57, schwere Fettleibigkeit ab 0,68. Ab über 50 Jahren verschiebt sich der Wert bedingt durch die Staturveränderung erneut. Hier gilt das Normalgewicht bei einem Ergebnis von 0,40-0,60. Unter 0,40 ist man untergewichtig und von 0,61-0,66 übergewichtig. Die Fettleibigkeit beginnt bei 0,67 und wird ab 0,78 als schwere Fettleibigkeit bezeichnet.
Wenn sich also dein Ergebnis über den Wert eines Normalgewichtigen befindet, leidest du unter gefährlichem Bauchfett! Sofort solltest du versuchen dieses zu vermindern, um die genannten gesundheitlichen Risiken abzuschwächen!